Die Kurzfassung des dritten Tages der e-miglia 2010, hat ja schon alles wesentliche verraten. Wir haben die Königsetappe, die über zwei Pässe führte, heil überstanden. Mit einer Akkuladung galt es den Brennerpass (1374 m.ü.A.) und danach den Jaufenpass (2094m) zu bezwingen. Nicht unbedingt leichter wurde das vorhaben durch das Wetter. Regen und Nebel taten ihr übriges um die Etappe zu einem Abenteuer zu machen. Ganz so dramatisch, wie es in der Webisode dargestellt wurde, war es aber beileibe nicht.
Unser persönlicher Höhepunkt war die Sonderprüfung auf dem Safety Park Pfatten. Mit rur eine halbe Sekunde Differenz spulte das orange TWIKE die beiden Runden ab. Diese Präzission wurde mit dem fünften Platz der Tageswertung belohnt. Es geht also doch.
Nach der gestrigen Aufregung um das Reglement, hatten sich heute sich die Gemüter wieder beruhigt und es ging fair weiter. Das lag sicher auch daran, dass gleich beim morgendlichen Briefing die Änderungen gegenüber dem schrifltichen Reglement bekanntgegeben und erklärt wurden. Und dem ein oder anderen Heißsporn ist über Nacht wahrscheinlich auch wieder eingefallen, dass es darum geht die Idee voranzutreiben.
Nach der Sonderprüfung ging es mit Polizeibegleitung noch in die Innenstadt von Bozen auf den Waltherplatz, wo die Elektrofahrzeuge präsentiert wurden. Der Verkehr war, sagen wir mal, italienisch. Am Ende hatte es aber doch alle geschafft und wieder bildeten sich um unser TWIKE Menschentrauben. Alle wollten wissen was das ist und ob wir da wirklich immer mitstrampeln. Müssen tun wir nicht, machen es aber von Zeit zu Zeit sehr gerne um ein wenig Abwechslung auf den Etappen zu haben.
Die Tageswertung gewann das Team Energiebau, das nach wie vor auch in der Gesamtwertung an der Spitze steht. Leider ist auch ein erster Ausfall zu beklagen. Das Jetcar von Christian Wenger-Rosenau schaffte es nicht bis nach Bozen und musste aufgeben. Ebenfalls technische Probleme hatten das Team TÜV SÜD mit dem Karabag 500e und die Piloten des Tazzari Zero. Sie konnten die Sonderprüfung nicht antreten, waren am Freitag wieder bei der Schlussetappe dabei.
Bilder von der Königsetappe der e-miglia 2010:
e-miglia 2010 - Etappe 3 von Innsbruck nach Bozen
Die Königsetappe über den Brenner und den Jaufenpass. Das Wetter war nicht gerade prickelnd, deswegen auch der Ausblick mehr als vernebelt. Zum Abschluß des Tages kam ein wenig Rennsportflair auf, auf dem Safety-Park Platten ging es aber nicht um Geschwindigkeit, sondern Präzision.
Fotos: Michael Wenzl CC by-sa
Das Media-Team hat unsere Fahrt auf den Jaufenpass gefeatered. Ein wenig überdramatisiert das Ganze, das Wetter war zwar wirklich grauslig und die beschlagenen Scheiben machten es nicht einfacher, von Tesla-Roadster-Piloten habe ich mir aber sagen lassen, dass sie auch mit schlechter Sicht gekämpft haben. Was Marcel Schwager mit seinem Elektromotorad leistet, entspricht schon eher den Tatsachen. Was der Kerl bei dem Ritt auf über 2000m aushalten musste, wurde nur noch vom Rennradler übertroffen.
Südtirol heute berichtete am Freitag über die Sonderprüfung auf dem Safety Park Platten und ich hatte die Gelegenheit, die wahren Sinn unserer Pedale Pedale zu erklären: “wird einem ned’ so schnell fad”. In einem entscheidenden Punkt irrt die Redaktion von “Südtirol heute” jedoch gewaltig. Die Konzeptphase des TWIKE war vor 24 Jahren, als es auf EXPO 1986 in Vancouver vorgestellt wurde. In der heutigen Form als Hybrid aus Pedal- und Elektroantrieb, ist es seit 1996 als Serienmodell auf dem Markt.
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Der Artikel e-miglia 2010 – Dritte Etappe von Innsbruck nach Bozen von Michael Wenzl wurde auf Anders Unterwegs veröffentlicht.